Kaiserslautern für Teilnahme am Fußverkehrs-Check ausgewählt
Kaiserslautern. In Rheinland-Pfalz werden in diesem Jahr in zehn Städten und Gemeinden die Bedingungen für den Fußverkehr im Rahmen des sogenannten Fußverkehrs-Checks untersucht. Beim Deutschen Fußverkehrskongresses in Mainz am Dienstag, 11. März, gab Daniela Schmitt, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, nun bekannt, dass auch Kaiserslautern für die Teilnahme an dem kostenlosen Angebot des Landes ausgewählt wurde. Petra Dick-Walther, Staatssekretärin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, überreichte die Teilnahme-Urkunde an Vertreter des städtischen Referats Stadtentwicklung.
In diesem Jahr unterstützt das Land Rheinland-Pfalz erstmals professionelle Fußverkehrs-Checks in den Kommunen, die unter dem Motto „Schritt für Schritt zu attraktiven Ortszentren“ stehen. Die von einer Fachjury ausgewählten Kommunen bilden einen Querschnitt durch das Land Rheinland-Pfalz, es sind größere Städte wie auch kleinere Gemeinden dabei. Insgesamt hatten sich 23 Kommunen beworben.
„Dass Kaiserslautern den Fußverkehrs-Check wahrnehmen kann, ist für uns eine willkommene Gelegenheit, die Bedingungen für Fußgängerinnen und Fußgänger in unserer Stadt auf den Prüfstand zu stellen und weiter zu fördern“, freut sich Oberbürgermeisterin Beate Kimmel über das Angebot. Zudem wirkten sich gute Bedingungen für den Fußverkehr auch auf andere Bereiche aus, wie zum Beispiel auf den Einzelhandel, die Gastronomie und nicht zuletzt die Lebensqualität.
In die Bewerbung um den Fußverkehrs-Check waren die Abteilung Verkehrsplanung des Referats Stadtentwicklung, das Referat Tiefbau, die Straßenverkehrsbehörde, der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen sowie die KL.digital GmbH miteingebunden. Der Check soll die Bedeutung des Fußverkehrs stärker hervorheben, aber auch die Interessen und Bedürfnisse der Fußgängerinnen und Fußgänger in den Fokus rücken. Darüber hinaus stärkt er die Bürgerbeteiligung. Das Fachbüro Planersocietät unterstützt die Kommunen während der Fußverkehrs-Checks, das Land übernimmt die Kosten.
Bürgerinnen und Bürger werden im Rahmen des Fußverkehrs-Checks gemeinsam mit Politik und Verwaltung die Qualität der Fußwege beurteilen. Bei zwei gemeinsamen Begehungen werden Probleme angesprochen und direkt vor Ort Vorschläge für mögliche Lösungen diskutiert. In einem ersten Workshop werden Routen und Themen der Begehung festgelegt, in einem zweiten Workshop abschließend Lösungswege vertieft und die weiteren Schritte besprochen. „Die enge Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in den Fußverkehrs-Check ist uns sehr wichtig und wird sicherlich zum Erfolg und zur Nachhaltigkeit der Aktion beitragen. Wir werden uns mit dem Fachbüro abstimmen und anschließend zum Auftakt-Workshop einladen, der voraussichtlich nach Ostern stattfinden wird“, skizziert die Oberbürgermeisterin die nächsten Schritte. Die Begehungen seien für den Sommer 2025 geplant.
Kaiserslautern möchte mithilfe des Fußverkehrs-Checks den hohen Fußverkehrsanteil im Binnenverkehr (38,4 Prozent) noch stärker fördern. Regelmäßig werden zwar Einzelmaßnahmen umgesetzt, aber es gibt noch kein übergreifendes Konzept. Im Mobilitätsplan Klima+ 2030 sind hinsichtlich des Fußverkehrs bereits mehrere Ziele beschlossen. Dazu gehört die Gewährleistung angemessener Gehwegbreiten sowie von Barrierefreiheit und von inklusiver Verkehrssicherheit, die Schließung von Lücken im Fußwegenetz und die Verkürzung von Wartezeiten an Ampeln samt Blindensignalisierung. Eine Besonderheit in Kaiserslautern ist die App „KL Navi“, die eine individualisierbare Routenplanung ermöglicht – insbesondere auch für Menschen mit Beeinträchtigungen – und damit die (Fuß-)Mobilität verbessert.
Die Stadtverwaltung wird nun konkretisieren, wo genau der Fußverkehrs-Check stattfinden wird. Geplant ist, nicht die Stadtmitte, sondern ein Stadtteil- oder Ortsteilzentrum genauer zu betrachtet. Dadurch soll das Zu-Fuß-Gehen vor allem in Ortsteilen mit Nahversorgung attraktiver und somit auch die Ortsteilzentren selbst gestärkt werden. „Der Fußverkehrs-Check wird dazu beitragen, die Zentren der Ortsteile für die Zukunft zu rüsten“, so Oberbürgermeisterin Kimmel. „Wir sehen den Fußverkehrs-Check aber auch als Initialzündung für Projekte und Maßnahmen im gesamten Stadtgebiet.“ Denn die Ansätze und Ideen sind möglicherweise auch auf andere Stadtteile Kaiserslauterns übertragbar.
(Text: Pressestelle Stadt Kaiserslautern/hv/cb; Foto: MWVLW-RLP/Jannik Frank)
Die letzten Artikel
Schaufensteraktion für eine lebendige Mayener Innenstadt – Eigentümer können sich melden
Mayen. Gemeinsam mit der Kreissparkasse Mayen setzt die Stadtverwaltung Mayen ein neues Projekt zur Steigerung der Attraktivität der Mayener Innenstadt um. Im Rahmen des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und mithilfe der Verfügungsfonds wurde das Projekt „Leerstandsmanagement: Räume aktiv nutzen für Attraktivität und Aufenthaltsqualität“ beantragt und startet in Kürze. Ziel ist es, leerstehende Schaufenster in der Mayener Fußgängerzone durch kreative Beklebung optisch aufzuwerten und somit die Aufenthaltsqualität im Stadtkern zu steigern. Die Gestaltung übernimmt die Agentur Meid Meid aus Mendig. Die leerstehenden Schaufenster werden professionell gestaltet, um so neue Impulse für eine Nachnutzung
Regionale Lösungen für die Fachkräftesicherung – Ovaler Tisch tagt in Neustadt an der Weinstraße
Neustadt. Der „Ovale Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung“ ist ein etabliertes rheinland-pfälzisches Austauschformat. Unter Leitung von Ministerpräsident Alexander Schweitzer arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus Landesregierung, Kammern, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und der Bundesagentur für Arbeit eng zusammen, um Lösungen für den Fachkräftemangel zu entwickeln. Zentrales Thema der Frühjahrssitzung war die Fachkräftesicherung auf regionaler Ebene. Neben der langfristigen Entwicklung des Ausbildungsmarktes wurden lokale Initiativen wie die MINT-Schülerakademie von Pfalz-Metall und das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT vorgestellt. Sie zeigen, wie erfolgreiche Kooperationen zwischen Schulen, Unternehmen und Kommunen gestaltet werden können. Ministerin Dörte Schall hob die Bedeutung gezielter Förderung für Jugendliche, Beschäftigte und Unternehmen hervor. Mit Landes-
Textil- und Modehandel schwächelt – Onlinehandel boomt
Statistisches Bundesamt. Das Statistische Bundesamt hat kürzlich vorläufige Umsatzzahlen für die einzelnen Handelsbranchen im März 2025 veröffentlicht. Die Daten basieren auf einer gewichteten Stichprobe von acht Prozent. Die Ergebnisse zeichnen ein durchwachsenes Bild – insbesondere für die stationären Textil- und Modebranchen, die deutliche Umsatzrückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat hinnehmen mussten. Je nach Segment lagen die Rückgänge zwischen –0,8 Prozent im Schuh- und Lederwarenhandel und –15,1 Prozent im Sportfachhandel. Auch im kumulierten Jahresverlauf bis Ende März bleiben die Zahlen im negativen Bereich. Im Detail: Einzelhandel mit vorwiegend Bekleidung: –3,0 % Einzelhandel mit vorwiegend Textilien (zum Beispiel Bettwaren, Heimtextilien, Handarbeitsbedarf, Stoffe): –14,3 % Schuh- und