Regionale Lösungen für die Fachkräftesicherung – Ovaler Tisch tagt in Neustadt an der Weinstraße
Neustadt. Der „Ovale Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung“ ist ein etabliertes rheinland-pfälzisches Austauschformat. Unter Leitung von Ministerpräsident Alexander Schweitzer arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus Landesregierung, Kammern, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und der Bundesagentur für Arbeit eng zusammen, um Lösungen für den Fachkräftemangel zu entwickeln.
Zentrales Thema der Frühjahrssitzung war die Fachkräftesicherung auf regionaler Ebene. Neben der langfristigen Entwicklung des Ausbildungsmarktes wurden lokale Initiativen wie die MINT-Schülerakademie von Pfalz-Metall und das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT vorgestellt. Sie zeigen, wie erfolgreiche Kooperationen zwischen Schulen, Unternehmen und Kommunen gestaltet werden können.
Ministerin Dörte Schall hob die Bedeutung gezielter Förderung für Jugendliche, Beschäftigte und Unternehmen hervor. Mit Landes- und EU-Mitteln werden vielfältige Projekte realisiert – etwa für benachteiligte Gruppen oder zur Qualifizierung von Quereinsteiger*innen.
Bildungsministerin Stefanie Hubig betonte die frühe Berufsorientierung ab Klasse 8 durch Programme wie Praktikumstage und -wochen. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt verwies auf Welcome Center und den Weincampus Neustadt als Modelle zur Fachkräftesicherung.
Auch Vertreter der Wirtschaft – von IHKs, DEHOGA, Handwerkskammern bis hin zu Unternehmerverbänden – stellten ihre Initiativen vor. Darunter Berufsbildungszentren, Ausbildungsbotschafter oder über 100 Veranstaltungen zur Berufsorientierung.
Die Bundesagentur für Arbeit unterstrich die Bedeutung von Qualifizierung und Arbeitsmarktdrehscheiben zur Vermittlung von Arbeitsuchenden. Alle Akteure waren sich einig: Nur durch enge Zusammenarbeit vor Ort können nachhaltige Lösungen für den Fachkräftebedarf gefunden werden.
Handelsverband Rheinland-Pfalz: Fachkräftesicherung durch Zertifizierung als „1.klassiger Ausbildungsbetrieb“ – ein innovativer Ansatz mit Potenzial zur Weiterentwicklung
Der Handelsverband hat mit seiner Tochtergesellschaft der ZERBA GmbH die Zertifikate „1.klassiger Ausbildungsbetrieb“ und „1.klassiger Arbeitgeber“ entwickelt. Diese Auszeichnungen basieren auf strukturierten Online-Befragungen von Unternehmen, Mitarbeitenden und Auszubildenden. Ziel ist es, die Attraktivität des Arbeitgebers sichtbar zu machen, Verbesserungspotenziale zu identifizieren und gezielt daran zu arbeiten. Die Siegel gelten drei beziehungsweise fünf Jahre und dienen sowohl der Arbeitgebermarkenbildung als auch der internen Qualitätsentwicklung.
Stärken des Zertifizierungsmodells:
- Klare Struktur und einfache Teilnahme über Online-Tools
- Beteiligung sowohl aktueller als auch ehemaliger Auszubildender, bzw. Mitarbeiter
- Rückmeldung direkt aus dem Unternehmen als Grundlage für Verbesserungsmaßnahmen
- Unterstützung bei der Außendarstellung im Wettbewerb um Fachkräfte
„Die Zertifizierung ist ein zukunftsorientiertes Instrument zur Fachkräftesicherung im Handel. Durch mehr Transparenz, begleitende Beratung und digitale Verstärkung kann die Wirkung jedoch noch deutlich gesteigert werden. Wir setzen uns mit aller Kraft für unsere exzellenten Handelsunternehmen ein“, so Dr. Thomas Scherer, Hauptgeschäftsführer des Verbandes.
(Text: Pressestelle Handelsverband Südwest/cb; Foto: Staatskanzlei RLP/Jochen Heim)
Die letzten Artikel
Forderungen Handelsverband Südwest: Bürokratieabbau und faire Wettbewerbsbedingungen für europäische Unternehmen
Handelsverband Südwest. „In einer politischen Runde haben wir bereits die zunehmende Belastung durch Bürokratie in Deutschland thematisiert. Ein besonders negatives Beispiel stellt die Nachhaltigkeitsberichterstattung dar. Wir fordern daher dringend, dass der sogenannte „Omnibus-Vorschlag“ der EU-Kommission spürbare und praxisnahe Erleichterungen für Unternehmen – insbesondere für den Mittelstand – bringt. Bereits jetzt ist dieser durch Dokumentations- und Berichtspflichten überfordert“, appelliert Dr. Thomas Scherer. Ein weiteres Problem ist die zunehmende Wettbewerbsverzerrung durch Anbieter aus Drittstaaten. Diese Unternehmen nutzen regulatorische Schlupflöcher gezielt aus, umgehen europäische Vorschriften und verschaffen sich damit erhebliche Wettbewerbsvorteile. Für europäische und insbesondere deutsche Händler – darunter viele in Rheinland-Pfalz –
Jetzt ist Zeit zum Handeln: Der Handelsverband Südwest unterstützt gemeinsame Erklärung gegen politischen Mindestlohn
Handelsverband Südwest/Mindestlohn. Der Handelsverband Südwest stellt sich gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) und weiteren Spitzenverbänden entschieden gegen eine politische Festlegung des Mindestlohns. In einer gemeinsamen Erklärung (Veröffentlichung auf BILD.de), beziehen die Verbände klar Stellung gegen die Forderung nach einem staatlich festgelegten Mindestlohn von 15 Euro im Rahmen der laufenden Koalitionsverhandlungen. Wirtschaft warnt vor Folgen einer Mindestlohnerhöhung Unter dem Titel „15 Euro Mindestlohn? Wirtschaft schlägt Voll-Alarm“ warnt die Wirtschaft eindringlich vor den gravierenden Folgen einer politischen Einmischung in die Arbeit der Mindestlohnkommission. Ein gesetzlich vorgeschriebener Mindestlohn von 15 Euro könnte zu einem spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit, zu mehr Insolvenzen und
Millionen-Investition: Lidl plant moderne Vorzeige-Filiale in Kaiserslauterns Innenstadt
Kaiserslautern. Moderner, heller, größer – die Lidl-Filiale in der Augustastraße in Kaiserslautern steht vor einem grundlegenden Wandel. Der bestehende Markt soll einem zeitgemäßen Neubau weichen, von dem nicht nur die Kundschaft, sondern auch die Anwohner profitieren sollen. Seit 2003 betreibt der Discounter Lidl seine eingeschossige Filiale gegenüber von Mömax. Vor einigen Jahren wurde die Verkaufsfläche erweitert, derzeit misst sie rund 1.300 Quadratmeter. Doch das reicht dem zur Schwarz-Gruppe gehörenden Lebensmittelriesen nicht mehr aus – vor allem, weil das Bestandsgebäude weder energetisch noch baulich heutigen Standards entspricht. In Zukunft soll auf rund 1.800 Quadratmetern eingekauft werden können. „Wir wollen in Kaiserslautern