Arbeits- und Fachkräftesituation im Handel

Trotz vieler weitweiter Krisen, die auch in Deutschland zu einem sehr schwierigen wirtschaftspolitischen Umfeld geführt haben, liegt die Gesamtbeschäftigung im Einzelhandel weiterhin auf Rekordniveau. So sind in der Branche nach Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 3,1 Millionen Menschen beschäftigt gewesen. Trotz Rekordbeschäftigung mussten aber in der Branche bereits im Jahr 2023 knapp 120.000 offene Stellen unbesetzt bleiben (Quelle: IW-Fachkräftedatenbank auf Basis Sonderauswertungen der BA und der IAB-Stellenerhebung, 2024).

Der Einzelhandel ist zudem einer der größten Ausbilder in Deutschland. Er bietet mehr als 60 duale Ausbildungsberufe im Geschäft, Lager/Logistik und Büro, darüber hinaus werden dreijährige Abiturientenprogramme (Kombination aus Aus-, Fortbildung und Ausbilderschein) und duale Studiengänge angeboten.

Seit Dezember 2022 informiert der Handelsverband Deutschland, mit Unterstützung von verschiedenen Handelsunternehmen auf www.karriere-handel.de und auf Social-Media-Kanälen über die Berufsangebotsvielfalt und guten Aufstiegschancen, klärt über Klischees auf und gibt durch Auszubildende und junge Fachkräfte praxisnahe Einblicke. Dies wird von den Landesverbänden unterstützt.

Im Südwesten sind    Menschen im Einzelhandel beschäftigt (Stand    2025). Davon… in Rheinland-Pfalz, und — im Saarland.

Wir sind als Verband Mitglied des Ovalen Tisches des Ministerpräsidenten in Rheinland-Pfalz, zur Fachkräftesicherung, und bringen dort die Sichtweisen des Handels ein. Der Ovale Tisch des Ministerpräsidenten ist eine rheinland-pfälzische Besonderheit. Unter der Leitung von Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer beraten Kammern, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, die Bundesagentur für Arbeit und die zuständigen Fachministerien regelmäßig über die Situation auf dem Ausbildungsmarkt und Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs.

Als große Teilzeitbranche, mit überwiegend weiblicher Beschäftigung, setzen wir uns als Verband für eine stärkere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Hierzu ist ein umfassendes, und auf die Arbeitswelt zugeschnittenes Betreuungsangebot (Kita, Ganztagsschulen, Pflege etc.) notwendig.  Ein Rechtsanspruch nützt hier wenig, wenn keine konkrete Betreuungsmöglichkeit besteht.

Auch weitere Automatisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen können der Branche helfen den Personalengpass zu bewältigen.

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz sehen wir positiv. Aber es muss auch dringend die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt verbessert werden, damit eine Beschäftigung zügig und unbürokratisch erfolgen kann.